Wenn das Meer leise spricht - Sommer in Dahme

An einen Sommer wie diesen kann ich mich nur noch aus meinen Kindertagen erinnern. Wir sind wieder an der Ostsee. Leider ist der letzte Tag angebrochen. Nie zuvor waren wir morgens so früh am Strand wie in diesem Jahr, und nie sind wir geblieben, bis die Sonne unterging. Das Wetter ist einmalig schön. Die See ist um 9 Uhr noch ganz friedlich und still. Selbst die Möwen haben einmal keinen Grund zu schreien. Während mir das Wasser um die Füße spielt und ich mit den Augen das Ende des Horizonts suche, lasse ich die letzten Tage Revue passieren.

Mit der ganzen Familie in den Urlaub zu fahren, war lange etwas, das ich mir nicht mehr vorstellen konnte. Jetzt sehe ich meine Eltern im Strandkorb sitzen und ich hoffe, dass es noch viele Male so sein wird. Ich beobachte meinen Bruder, wie er zufrieden seinen Eiskaffee schlürft. So ist das mit dem Älterwerden: Man wird sentimentaler. Plötzlich weiß man, dass gemeinsame Zeit das Kostbarste ist, was wir besitzen.

Ich drehe mich um und bemerke, dass sich der Strand langsam füllt. Gleich ist es vorbei mit der Ruhe. Kinder werden lachen, weinen und schreien. Eltern werden lachen, schmunzeln und schimpfen. Die Wellen werden höher schlagen, und das Strandspielzeug wird ausgepackt. Ein neuer Tag hat begonnen, ein Tag, der Erinnerungen schaffen wird.

Familie, das ist es, was ich mit diesem Ort verbinde. Ein Ort, an dem wir alle für ein paar Tage im Jahr zusammenkommen. Ich wünschte, die Zeit könnte jetzt stehen bleiben. Ich wünschte, diese Tage würden niemals enden…